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Die Vermittlung von Hunden und Katzen nach Deutschland. Eine Stellungnahme.

Wir organisieren für mehrere Vereine regelmässig Rettungstransporte von vermittelten Hunde und Katzen aus Spanien nach Deutschland. Wir wissen dass, die Vermittlung von Auslandstieren ein zweischneidiges Messer ist und sehr häufig keinen guten Ruf genießt. Dies sicherlich nicht zuletzt durch unsachmäßige Praktiken, die unsere Meinung nach Hunde- und Welpenhandel zugeordnet werden müssen und auch von uns keinerlei Unterstützung finden. Wir möchten damit betonen, dass wir bei unserem Vorhaben, Tiere nach Deutschland zu transportieren, deutlich Abstand von einem „schnellen Geschäft mit der Ware Hund/Katze“ nehmen und auch nicht beabsichtigen, dies erwerbsmäßig auszuüben.
Wir wissen nach so vielen Jahren effektiver Arbeit in Spanien, dass die Vermittlung von Tieren nach Deutschland nicht DIE Lösung des Problems der Straßentiere in Spanien ist. Es ist nur eine Symptombehandlung. Die Lösung des Problems ist viel komplexer und bedarf einer strukturierten Zusammenarbeit mit der örtlichen Politik wie auch auf EU-Ebene.

Die Vermittlung eines Tieres ist jedes Mal eine Lebensrettung für das einzelne Tier, denn nach wie vor werden täglich in ganz Spanien und anderen südlichen Ländern tausende von Tieren vergast, vergiftet und bestenfalls mit T61 „eingeschläfert“. Die Vermittlung der Tiere ist aber nur ein Aspekt in der Tierschutzarbeit. Viele Tiere sind unvermittelbar, da sie krank sind, unzureichend sozialisiert, oder anderweitige Gründe gegen eine Weitervermittlung sprechen.
Mittlerweile sind schon sehr viele Tierheime in Spanien gegründet worden, mit dem Engagement vieler Spanier. Die Sensibilisierung der spanischen Bevölkerung ist aus unserer Sicht auf dem Vormarsch. So werden auch viele Tiere in Spanien vermittelt, die Kastration der Hunde ist dabei ein sehr wichtiges Anliegen von uns. Aber: nicht alle Tiere haben die Chance, in ihrem Heimatland ein neues Zuhause zu finden, trotz sehr guter Eigenschaften. Freundliche, gut sozialisierte Hunde. Der gut verträgliche Mischling, der von klein auf an Menschen und andere Tiere geprägt wurde. Wenn nicht alle Tiere in Spanien vermittelt werden können, muss man nach Alternativen suchen. Eine Vermittlung nach Deutschland ist für das Tier dann die Gelegenheit weiter zu leben. Wenn eine Vermittlung eines Hundes nach Deutschland nicht in Frage käme, welche Option wäre dann noch für den Hund da?

Für uns als Tierschützer schwierig zu akzeptieren, dass Landesgrenzen die Chancen eines Tieres begrenzen sollen, zumal wir  nach mehr als 10 Jahren Tätigkeit in Spanien durchaus behaupten dürfen, dass uns die Zustände der Tiere und die Haltung der spanischen Bevölkerung zum Lebewesen Tier bekannt sind. Hier möchten wir Ihnen einen kleinen Auszug aus unsere Erlebnissen vermitteln und Ihnen ein klein wenig die langjährige Arbeit und Zielstellung in Spanien näher bringen.

Nach außen hin ist das Bild Spaniens geprägt von Sonne, Strand, grüne Olivenhaine, gutem Essen und dem Stierkampf. Während in Catalunien der Stierkampf endgültig abgeschafft wurde, ist in den restlichen Teilen Spaniens dieser fester Bestandteil der spanischen Kultur. Wenn der traditioneller Stierkampf für viele Spanier und auch Urlauber zum vergnügsamen Wochenendausflug wird, das öffentliche Töten eines Tieres zahlreiche schaulustige Besucher anlockt, dann braucht es einen eigentlich nicht zu wundern, dass Hunde und Katzen kaum eine Lobby haben und eine städtische Perrera fester integraler Bestandteil der meisten Gemeinden ist.
Als staatliche Einrichtungen werden dort Hunde und Katzen aufgenommen, für eine Frist von 14-21 Tagen verwahrt und nach Ablauf ihrer Aufenthaltsdauer getötet oder im glücklichsten Fall freigekauft. Allerdings kann in einer Perrera jeder einen Hund freikaufen, seine Zukunft interessiert aber danach keinen mehr. Es sei denn, Tierschutzvereine kümmern sich um den Verbleib der Tiere, verlängern durch Mitarbeit in der Vermittlung die Aufenthaltsdauer der Tiere in einer Perrera und verhindern so, dass die eine Perrera wegen vollständiger Besetzung die Tiere einschläfern lässt, die bereits am längsten da sind.
Obwohl staatlich subventioniert ziehen die Gemeinden bei der Versorgung der Perrerainsassen die Sparbremse an. Unqualifiziertes Personal, schlechte Versorgung und einen Tierarzt zum Einschläfern helfen dabei die Ausgaben so gering wie möglich zu halten. Der Zustand der Tiere in einer Perrera wird nicht berücksichtigt. Es leben kleine und grosse Hunde zusammen, ungeachtet ob krank, verletzt oder alt. Eine trächtige Hündin findet kein Körbchen vor, wenn sie Glück hat, kann sie sich auf ein Stückchen Pappe niederlegen. Das „Pflegepersonal“ hat keine Ausbildung, schnelles Ausspritzen mit kaltem Wasser der Boxen ist die Regel. Obwohl es vom Land Spanien geregelt wurde, dass die Tiere nur noch von einem Tierarzt eingeschläfert werden dürfen, wird gerade aus finanziellen Gründen zu billigeren Methoden gegriffen….dann braucht man keinen Tierarzt und kein teures Euthanasiemittel…

Und so warten eine Vielzahl unterschiedlichster Hunde auf eine zweite Chance, auf einen Weg raus aus dieser Trostlosigkeit. Immer mehr kleine spanische Tierschutzvereine versuchen die Bevölkerung auf die Problematik und das Elend aufmerksam zu machen, versuchen das Schließen der Perreras zu erwirken oder eine Perrera in einen Tierschutzverein umzuwandeln. Dies geht jedoch nur in Zusammenarbeit mit den Behörden und einem guten finanziellen Hintergrund.

Neben den städtische Perreras, den sogenannte Tötungshäusern, arbeiten die spanische Behörden auch zusammen mit den sogenannte “Centros de Recogidas” (Auffanglanger für hunderte von Tieren, auf engstem Raum zusammen gepfercht). Dies sind Privatunternehmen deren Arbeit nur darin besteht Hunde und Katzen massenhaft einzufangen und in großen Zentren unterzubringen. Laut Aussagen der Betreiber, werden die dortigen Tiere nicht eingeschläfert, dafür aber in große Rudel gehalten (50 – 100 Hunde pro Rudel). Eine Gesamtanzahl von 600 – 700 – 800 Hunde in solchen Zentren ist völlig normal.
Da die Tiere nicht ausreichend versorgt werden, ganz zu schweigen von medizinischer Versorgung, diese Unternehmen als privat geführte Betriebe nicht das Wohl der Tiere im Hinterkopf haben, sondern die von den Gemeinden gezahlten „Prämien“ für jedes eingefangene Tier an erster Stelle stehen, kann man sich die dortigen Zustände sicherlich vorstellen. Wir  brauchen Ihnen bestimmt nicht auszumalen, was in einem völlig wahllos zusammen gestellten Rudel, ohne ausreichend Futter, Rückzugsmöglichkeiten und Wetterschutz auf engstem Raum tagtäglich passiert. Um genügend Gewinn zu machen müssen die Kosten so niedrig wie möglich gehalten werden – das Denken eines gewinnorientierten Unternehmens, finanzielle im großen Rahmen unterstützt von teilweise mehreren umliegenden Gemeinden oder gar den Provinzen und mit der (zynischen) Überschrift  „wir schläfern nicht ein“.
Dies sind Fakten, die auch immer wieder in den spanischen Medien durch ehemalige Mitarbeiter dieser Centros an die Öffentlichkeit gelangen. Dies wird jedoch schnell kaschiert, ist das Interesse der Gemeinden doch zu groß, dass eine weitere Umsetzung und Beibehaltung dieser Centros gewährleistet ist. Hier geht es hauptsächlich um die schnelle und effiziente Säuberung der Straßen, ohne den etwas fahlen Beigeschmack einer Perrera zu haben.

Der Großteil der spanischen Politiker sieht als Lösung des Problems der streunenden Hunde und Katzen nur eines:  die städtischen Perreras. Sie werden als ethisch vertretbar behandelt, die Menschen und ihre Einwände werden aber ignoriert und Vorschläge  völlig außen vor gelassen. 

Uns ist es sehr wichtig, eine andere Lösung bei dem Thema zu realisieren: die Umgestaltung der Perreras in eigenständige Tierschutzvereine. Ein Tierheim/ Tierschutzverein sollte eine lebenswerte Zufluchtsstätte für hunderte von Hunden und auch Katzen sein. Erziehung und Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung der Bevölkerung ist ein wichtiger Schritt und legt maßgeblich eine dringend erforderliche Basis im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen – den Tieren. Erziehungsarbeit können wir jedoch nur leisten, wenn wir Kindern und auch Erwachsenen das Wesen Tier im engen Kontakt näher bringen und so ist es uns  wichtig, dass jeder Besucher im Tierheim die Möglichkeit hat, Kontakt zu den vielen heimatlosen Tieren aufzunehmen.

In vielen anderen Bereichen des Tierschutzes ist es  möglich, ambulant zu arbeiten. Das heißt, Besuche in den Schulen, Gespräche mit den Behörden führen oder auch Veranstaltungen rund um das Thema Tierschutz an verschiedenen Orten organisieren.
Wichtige Themen in der Tierschutzarbeit vor Ort sollte, neben der Aufnahme und Vermittlung der Tiere, das Veröffentlichen von umfassenden Informationen, die Umerziehung der Bevölkerung, die Aufklärung über das Thema der Kastration und deren Durchführung, Identifikation und Registrierung der Haustiere mit Hilfe des Mikrochip, entsprechende Kontrollen mit Bußgelderhebungen bei Missachtung, sowie die Einführung einer Hundesteuer. Für viele klingt diese Hundesteuer als Belastung in den Ohren,  in Spanien würde eine Einführung auf längere Sicht einen enormen Schritt vorwärts bedeuten, um die Anzahl von misshandelten, ausgesetzten und getöteten Tieren zu reduzieren.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen einen kleinen Einblick in unsere  Arbeit vermitteln. Die Grenzen in der EU sind mittlerweile für jeden „Handel“ offen. Viele soziale Projekte im Ausland werden unterstützt und gefördert, dies zu Recht. Warum wegschauen, wenn man etwas ändern kann.

Dennoch ist es uns  sehr wichtig, einen solchen „Import“ auf legale und korrekte Weise zu machen. Wir möchten nicht in die Schiene Hundehandel geschoben werden, denn das schnelle Verbringen unzureichend geimpfter Tiere, oft kranker Tiere, die unkontrollierte und schnelle Weitergabe an irgendwelche Zwischenhändler in Deutschland oder den Grenzen liegt uns fern. Jedes Tier, welches aus  Spanien ausreisen kann, ist vollständig geimpft (2 mal Tollwut, zwei mal 5-Fach-Impfung, zum Teil bei den Welpen noch zusätzlich eine Impfung gegen Staupe und Parvovirose), gechipt, EU-Pass und dem Alter entsprechend kastriert. Hunde ab 7 Monate werden auf die Krankheiten Leishmaniose, Erlichiose, Borreliose, Filarien und Anaplasmen getestet. Eine Behandlung der Tiere gegen Ekto- und Endoparasiten vor einem Transport nach Deutschland versteht sich von selbst. Die Abgabe der Tiere erfolgt in der Regel an Privatpersonen, die sich entweder bei ihrem Urlaub vor Ort einen Vierbeiner ausgesucht haben oder über Internet auf ihren zukünftigen Familienbegleiter aufmerksam geworden sind. Vor Abgabe der Tiere wird jede Familie von uns kontrolliert und eine Vermittlung sorgfältig bearbeitet, damit wir nicht eine Problemverschiebung von Spanien nach Deutschland haben. Desweiteren arbeiten wir deutschlandweit  mit kleineren und größere Vereine zusammen, die immer mal wieder den einen oder anderen Hund zur Vermittlung aufnehmen und somit einen wichtigen Beitrag leisten, um für ein Tier den Weg ein klein wenig zu ändern …..

Ihr Team von Change The Way

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