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Informationen zu Mittelmeerkrankheiten bei Hunden und Katzen

Mittelmeerkrankheiten haben ihren Namen aus dem Haupt-Verbreitungsgebiet, dem Mittelmeerraum. Sie werden durch dort vorkommende Zecken oder spezielle Mückenarten übertragen. Zu den Mittelmeerkrankheiten zählen Leishmaniose, Erlichiose, Dirofilariose, Babesiose, Anaplasmose und Borreliose. Im Zuge des Klimawandels kann man allerdings das Verbreitungsgebiet nicht mehr so stark einschränken, insbesondere die Babesiose und die Borreliose treten vermehrt auch in Deutschland auf. Im Folgenden informieren wir Sie genauer über die Krankheiten.

Dieser Artikel befindet sich noch im Aufbau – wir bemühen uns, ihn so bald wie möglich zu vervollständigen!

Leishmaniose

Erreger
Befinden sich in den Zellen (Makrophagen) des befallenen Tieres

Überträger
• Schmetterlingsmücke = Sandmücke
• Vorkommen: Mittelmeerraum, Asien, Afrika

Übertragungszeit
Sofort, mit dem Stich.

Inkubationszeit
1-6 Monate (selten bis 7-8 Jahre)

Vorkommen und Verbreitung
L. infantum in Europa, im Mittelmeerraum bis 45. nördl. Breitengrad
(z.B. Griechenland, Italien, Spanien), Küstengebiete Nordafrikas.

Symptome
Verlauf chronisch, oft auch asymptomatisch.
Beginnt mit unspezifischen Symptomen: Trägheit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Hautprobleme, Hautläsionen, Brillenbildung um die Augen ausgefranste Ohrränder, übermässiges Krallenwachstum, Nasenbluten
Nierenprobleme bis hin zum Nierenversagen, Fieberschübe

Prävention
• Hunde nicht in Risikogebiete mitnehmen
• Flugzeiten der Sandmücke beachten (Sonnenuntergang bis
Sonnenaufgang), Hunde nie draußen schlafen lassen
• Saison der Sandmücke von Mai bis September
• wichtig ist die Verhinderung von Stichen durch die Sandmücke
• Präparate mit zweifacher Wirkung:
– insektizid / repellierend

Therapie
• es gibt leider kein Medikament, das den Erreger vollständig
eliminiert. Der Hund ist somit lebenslang Träger der Leishmanien
• meist verwendet: Kombinationstherapie Allopurinol und Antimonate.
Behandlung muss unter Umständen dauerhaft gegeben werden.

Was bedeutet dies für mich als Hundeadoptant?

Die Leishmanien können nur durch Sandmücken der Gattung Phlebotomus übertragen werden. Dies bedeutet konkret, dass durch den normalen Kontakt zum Hund keine Ansteckung auf den Menschen oder andere Tiere möglich ist! Die Gefahr einer Ansteckung bei Kontakt mit dem Blut eines erkrankten Tieres liegt bei unter 1 % ! Viele an Leishmaniose erkrankte Tiere haben offene Hautekzeme, in denen sich auch Leishmanien befinden können. Da Leishmanien aber sehr empfindlich auf Luftsauerstoff reagieren, sind sie in der Regel so schnell abgetötet, dass keine Infektionsgefahr für Mensch oder andere Tiere besteht. Um sich theoretisch anstecken zu können, muss der Erreger in die Blutbahn gelangen können. Auch wenn das Ansteckungsrisiko sehr gering ist, möchten wir dennoch gerade bei immunschwachen Menschen jegliches Risiko vermeiden und raten von einer Vermittlung von Leishmaniose positiven Tieren zu AIDS-Patienten, Transplantationspatienen sowie Säuglingen ab. Bedenken Sie dabei bitte auch, dass eine Ansteckung mit Leishmaniose bei jedem Urlaub auf Mallorca oder anderen südlichen Regionen durch den Stich einer Sandmücke auf den Menschen jederzeit möglich ist.
Über den Speichel, Kot oder Urin sind Leishmanien nicht übertragbar!

Eine Blutuntersuchung in Verbindung mit einem „Großen Blutbild“ und einer Elektrophorese gibt Aufschluss darüber, ob der Hund an Leishmaniose erkrankt ist und wie schwer die Erkrankung ist.

Sie möchten einen Welpen unter 7 Monaten bei sich in der Familie aufnehmen?

Bitte bedenken Sie, dass selbst bei einem negativ ausfallenden Ergebnis bei einer Blutuntersuchung keine Garantie gegegeben werden kann, dass Ihr neuer Schützling nicht an Leishmaniose erkrankt ist. In der Regel wird ein indirektes Nachweisverfahren angewendet, d.h. es wird im Blut nach Antikörpern gegen die Leishmanien gesucht. Ein sehr junges Tier oder frisch infiziertes Tier konnte noch keine Antikörper bilden. So bekommt man unter Umständen ein falsch negatives Ergebnis. Der Hund ist infiziert, hat aber noch keine Antikörper gebildet und der Besitzer/Tierarzt glaubt wegen dem negativen Befund, dass der Hund nicht mit Leishmaniose infiziert ist. Wegen der unsicheren Aussagekraft wird eine Blutuntersuchung von unter 7 Monaten alten Tieren nicht routinemässig bei uns im Tierheim vor der Ausreise Ihres neuen Schützlinges durchgeführt. Auf Ihren Wunsch und gegen Kostenerstattung können wir eine Untersuchung dennoch durch führen.
Grundsätzlich sollten Sie Ihren Vierbeiner mit erreichen des 7. Lebensmonats in Deutschland auf Leishmaniose untersuchen lassen!
Eine weitere Untersuchung nach einem halben Jahr nach dieser ersten Untersuchung raten wir an!

Sie möchten einen Hund, der älter als 7 Monate ist bei sich in der Familie aufnehmen?

Jeder Hund wird bei uns vor der Ausreise mit einem indirekten Nachweisverfahren auf Antikörper gegen Leishmanioseerreger untersucht. Bitte bedenken Sie dabei, dass der Organismus des Hundes einige Zeit braucht, bis er Antikörper gebildet hat, sollte Ihr neuer Schützling kurz vor der Untersuchung sich mit Leishmaniose infiziert haben, so sind diese zum Zeitpunkt der Blutuntersuchung nicht nachweisbar! Wir können Ihnen mit dem Ergebnis also nur einen momentanen Gesundheitszustand Ihres neuen Vierbeiners präsentieren und keine Garantie dafür übernehmen, ob bei einer erneuten Blutuntersuchung zu einem späteren Zeitpunkt nicht doch ein positiver Befund vorliegt.
Aus diesem Grunde bitten wir alle Adoptanten nach einem halben Jahr in Deutschland eine weitere Blutuntersuchung vornehmen zu lassen!

Welche Untersuchungsmethoden ausser den Antikörpernachweis gibt es noch?

Man kann Leishmanien im Punktat des Knochenmarktes und der Lymphknoten nachweisen. Dies ist jedoch ein aufwändiges Verfahren.
Mittels PCR, der Polymerase Kettenreaktion kann man vereinfacht ausgedrückt nach bestimmten DNA-Stücken der Leishmanioseerreger suchen. Dieses Verfahren ist jedoch nicht 100 % zuverlässig.

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Ehrlichiose

Erreger
Ehrlichia canis
Es werden die weissen Blutkörperchen befallen

Überträger
Rhipicephalus sanguineus (Braune Hundezecke)

Übertragung
Durch Zeckenstich auf das Tier

Übertragungszeit
Unbekannt

Vorkommen und Verbreitung
in Ländern mit tropischem und subtropischem Klima: Asien, Afrika, Amerika, Europa südlich der Alpen, mittlerweile treten auch Erkrankungen in Frankreich, Schweiz und zum Teil in Deutschland auf

Betroffene Wirte
Hunde und Hundeartige

Inkubationszeit
7-15 Tage

Klinik
Es gibt drei verschiedene Phasen der Ehrlichiose. Die wichtigsten Symptome haben wir Ihnen kurz zusammen gefasst. Da die Symptome häufig der Leishmaniose ähneln, muss unbedingt eine Blutuntersuchung gemacht werden, um eine endgültige Diagnose zu erstellen zu können.

Akute Phase
Apathie, Depression, keine Futteraufnahme, Fieber, Schwellung der Lymphknoten Gewichtsverlust, kleine Einblutungen in Haut und Schleimhäuten,Nasenbluten, Erbrechen und Atemnot können auftreten. Das Blutbild zeigt klassische Veränderungen. Dauer der akuten Phase:
ca. 1-3 Wochen).

Subklinische Phase
Die Hunde erscheinen klinisch gesund und haben keinerlei äusserliche Symptome, im Blutbild sind Veränderungen zu erkennen (Thromozytopenie), diese Phase kann Wochen bis
Monate dauern.

Chronische Phase
Schwäche und Apathie, Gewichtsabnahme, Fieber,
Lymphknotenschwellung, die Schleimhäute erscheinen blass
Und der Hund hat eine erhöhte Blutungsneigung, wie in der akuten Phase. Es kann auch hier zu Nasenbluten kommen. Erfolgt keine Behandlung kommt es zur Organschädigung:
Nierenfunktionsstörungen, es können Lahmheiten auftreten, sowie Augenveränderungen, wie Hornhauttrübungen, Netzhautablösungen und Blindheit.

Diagnose
Anhand der Symptome und einer Blutuntersuchung

Therapie
Eine frühzeitige Therapie schlägt in der Regel sehr gut an, ist einfach und gibt gute Chancen auf Besserung. Bereits nach 48 Stunden ist in der Regel eine deutliche Besserung in Sicht. Ist die Ehrlichiose schon sehr weit fort geschritten und wurde lange Zeit nicht behandelt, so sind die Organschäden meist bleibend.

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Dirofilariose

Erreger
Dirofilaria immitis

  • fadenartig
  • Weibchen bis 30 cm lang, Männchen bis 18 cm = Makrofilarien
  • Mikrofilarien (= Larven)

Überträger
Verschiedene Stechmücken (Culexarten., Aedesarten., Anophelesarten)
Die Gefahr der Ansteckung ist auch nördlich der
Alpen vorhanden; dies ist vor allem abhängig von der Temperatur (Entwicklung des Errergers in
der Mücke unter 14 °C nicht möglich, bei 20 °C schon)

Enwicklungsdauer
7-9 Monate

Vorkommen und Verbreitung
in Europa im gesamten Mittelmeerraum (Spanien, Norditalien
bis zu den Alpen, Südschweiz und Frankreich bis nördlich von
Paris; ebenso die Mittelmeerinseln)
aber auch in vielen Teilen von Afrika und Amerika, sowie Südasien, Australien und auch Japan

Entwicklung
Besiedlung Arteria pulmonalis und des rechte Herz

Symptome
Sind abhängig von Krankheitsstadium und der Anzahl der Würmer, die Erkrankung kann völlig symptomfrei bis hin zu einem ausgeprägten Krankheitsgeschehen ablaufen
In Gebieten mit grossem Auftreten der Dirofilariose sind an die 90% der Fälle asymptomatisch.
leichte Fälle:
– anfangs oft chronischer Husten
– schlechtes Allgemeinbefinden mit Atemnot und Erbrechen
schwere Fälle:
Es kommt Herzrasen dazu, Herzklappenfunktion kann durch die Wurmansammlung behindert sein
Der Bewusstseinsverlust bei Anstrengung ist möglich
ausbreitende Erkrankung von Lunge, Herz, Leber und Nieren:
Beeinträchtigung der Herz- und Lungenfunktion

Diagnose
Blutuntersuchung, dabei ist aber ein Nachweis von Antikörpern ungeeignet. Besser ist es die Mikrofilarien direkt im Blut nachzuweisen

Behandlung
Sinnvoll haben sich Spot-On-Präparat, wie Advocat erwiesen, da es auch die übertragenen Filarien im Blut abtötet. Makrofilarien werden mit speziellen Medikamenten bekämpft, die die adulten Würmer abtöten. Diese Behandlung muss unter sorgfältiger Beobachtung erfolgen, da die toten Würmer die Arterien verstopfen können und es so zu grossen Komplikationen kommen kann. Deshalb ist eine Thromoboseprophylaxe wichtig.

Kann ich mich oder ein anderes Tier an meinem Hund anstecken?
Nein, eine Ansteckung ist nicht möglich!

Kommen diese Stechmücken überall vor?
Nein, die Stechmücke, die Filarien übertragen können, sind windempfindlich. Am Strand findet man sie deshalb kaum. Diese Stechmücken treten sehr regional beschränkt auf. Im Gebiet um Almeria herum sind nur ganz wenige Krankheitsfälle der Herzwürmer bekannt.

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Anaplasmose

Erreger
Anaplasma phagocytophilum
Der Erreger hat enge Verwandtschaft zum Erreger der Ehrlichiose

Überträger
Ixodes ricinus, I. trianguliceps (Europa)

Übertragung
durch Zeckenstich auf den Wirt

Übertragungszeit
< 24 Stunden

Vorkommen und Verbreitung
Vermutlich in ganz Europa, also nicht nur auf den südlichen Raum beschränkt. Der Erreger wurder nachgewiesen in: Deutschland, Holland, Frankreich, Schweiz, Spanien, Portugal, Italien, Polen, Bulgarien, Slowenien, Norwegen, Schweden und auch in England

Wirtsspektrum
Durch den Zeckenstich infizieren können sich: Hunde, kleine Wiederkäuer, Rinder, Pferde, Katzen und Mensch

Inkubationszeit

Sie beträgt 4-11 Tage

Klinik: Wie erkenne ich die Anaplasmose?  

Plötzlich einsetzendes, hohes Fieber, Apathie,  kein Appetit, Erbrechen und Durchfall, Gehirnhautentzündung
Es kann zu Netzhautablösung und  Erblindung kommen.
Das Blutbild ist verändert, es kommt zu Gerinngungsstörungen und Anämie, sowie einem erniedrigter Hämatokrit, Erhöhung der Leberenzyme kann man beobachten
Gelenkschwellungen, Gelenkschmerzen, Lahmheiten gehören auch zum Krankheitsbild

Wie wird die Diagnose gestellt?
Einmal anhand des typischen klinischen Bildes: Fieber, Apathie, Erbrechen, Ödeme der Gliedmaßen usw.
Ab ca. dem 4-14. Tag nach der Infektion kann man in einem Blutausstrich den Erreger finden, dies allerdings nur über einen Zeutraum von ungefähr einer Woche, danach ist die gängige Praxis den Antikörpertiter im Blut zu bestimmen

Differentialdiagnose: kommen noch andere Erkrankungen bei diesen Symptomen in Betracht?
Ja, und zwar: Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose

Therapie
Doxycyclin 1mal täglich über 3-4 Wochen

Prävention: wie verhindere ich, dass sich mein Hund an der Anaplasmose ansteckt?
• nach jedem Spaziergang Zecken absammeln

• Prävention von Zeckenstichen: Präparate mit zweifacher Wirkung à Verhinderung von Zeckenbefall und Abtötung der Zecken, die sich bereits auf dem Tier befinden

Können sich andere Menschen oder Tiere an meinem erkrankten Hund anstecken?
Nein

(c) Lisa Biehl, Change the Way

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